Präsentationsseminar
(„Never judge a book by its cover.“)
An einem Samstagmorgen in einem großen deutschen Unternehmen erschienen sechs Direktoren zu einem Präsentationsseminar mit mir. Ursprünglich dachten sie, es ginge nur um
„klassisches“ Englischlernen – doch das war nicht der Fall.
Schon zu Beginn kam die Frage: „Haben Sie überhaupt ein Abitur?
Was kann eine Frau wie Sie uns beibringen?“
Die Teilnehmer lachten unsicher. Die Skepsis war deutlich spürbar.
Also stellte ich klar:
„Ein Abitur habe ich nicht, ich habe nie in Deutschland studiert daswegen ist mein deutsch immer noch Limited Edtion. ABER, ich habe Jura studiert, einen MBA absolviert und einen Doktortitel in
Psychologie. Also, hmmm, sagt mal, wer von euch hat ebenfalls einen Doktortitel?“
Ich lächelte und erklärte meine Regeln:
1. Krawatten ablegen, ich wollte keine Pinguine vor mir sitzen haben.
2. Bitte nach vorne kommen, im Kreis, damit eine offene Atmosphäre entsteht.
Stille. Und das Eis war gebrochen.
Im Laufe des Tages verwandelte sich die Atmosphäre. Aus steifen, zurückhaltenden Direktoren wurde
offene, lachende Menschen, die aktiv mitarbeiteten. Wir arbeiteten an Körpersprache, an Auftreten
in Meetings, an Selbstsicherheit und keine mit langweiligen Folien, alles auf Englisch, ohne dass sie es überhaupt bemerkten.
Am Ende des Seminars sagten sie:
„Joy, wir haben so viel gelernt, und dabei vergessen, dass wir überhaupt Englisch sprechen.“
Meine Antwort:
„Das ist die Kunst, Sie merken gar nicht, wie Sie lernen.“
Es war ein wunderbarer Samstag.
Humor, Psychologie und Sprachcoaching flossen ineinander,
und zeigten:
Man darf ein Buch niemals nur nach seinem Einband beurteilen.
„Warum selbst Juristen plötzlich lachen“
Vor einigen Jahren bekam ich von einer Sprachschule den Auftrag, eine Gruppe von sechs Juristen zu coachen. Die Bedingung: Ich musste Lebenslauf, Zeugnisse und Diplome vorlegen, und das Honorar?
20 € pro Stunde!!
Nach der ersten Woche fragten mich die Juristen neugierig:
„Joy, was bekommen Sie eigentlich für uns sechs?“
Meine Antwort: „20 Euro, nicht pro Person, sondern für die ganze Stunde.“ Sie waren fassungslos.
Und trotzdem habe ich weitergemacht, nicht für das Geld, sondern weil wir einander gefunden hatten. Diese sechs deutschen Juristen, sonst eher ernst und distanziert, lachten plötzlich.
Wir lachten im Unterricht.
Wir lachten in der Kantine.
Wir lachten über Sprache, Kultur und unsere eigenen Fehler.
Für ein halbes Jahr arbeiteten wir zusammen, und sie merkten, dass Business English Coaching bei mir nicht Grammatik Pauken ist, sondern Pyscholologie Soft Skills Persönlichkeit und Selbsbewusstsein.
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